Espresso selber machen – 5 hilfreiche Tipps und Tricks
Du liebst deinen kleinen, intensiven Wachmacher aus Italien und brauchst noch nützliche Tipps und Trick für die Zubereitung deines Espressos? Kein Problem mit meinen 5 Hinweisen. Neben den Grundlagen, erfährst du auch mögliche Fehlerquellen bei der Espresso-Zubereitung mit einer Siebträgermaschine.
Schon bald wirst du einen perfekten Espresso zubereiten und deine Lieben mit verschiedenen Kaffeeklassikern überraschen können. Denn oft bietet der Espresso die Grundlage für weitere Kaffeespezialitäten wie den Latte Macchiato oder einen klassischen Café Americano. Doch alles Schritt für Schritt, erstmal meine Tipps, um einen echten Barista-Espresso zu zaubern.
1) Qualität der Kaffeebohnen
Bei der Auswahl der Kaffeebohnen sollte nicht der Preis entscheiden. Achte auf die Herkunft der Bohnen, die Röstungsart und natürlich auf die Sortenreinheit. Denn auch eine teure Kaffeemaschine kann kein Gold aus schlechtem Kaffee zaubern.
Mein Tipp: Informiere dich, ob eine lokale Kaffeerösterei in deiner Nähe ist und lass dich vor Ort fachlich beraten. Die Experten kennen ihre Bohnen, können auf deine Vorlieben eingehen und passende Kaffeebohnen für dich auswählen. Und noch etwas: Greif zu ganzen Kaffeebohnen und mahl die Bohnen lieber direkt vor der Zubereitung. Da Kaffee innerhalb von 20 Minuten nach dem Mahlvorgang ca. 60 Prozent seiner Aromen verliert.
Auch wenn dein Kaffee einen Euro mehr kostet, werden deine Geschmacksnerven entlohnt und das Kaffeeerlebnis wird ein voller Genuss.
2) Wie viel Kaffeepulver wird benötigt?
Im ersten Schritt wird dein frisch gemahlenes Kaffeepulver in den Siebträger gefüllt. Doch wie viel Pulver kommt in den Siebträger? Grundsätzlich ist die Kaffeemenge abhängig von der Größe des Siebeinsatzes – 1 cup oder 2 cup.
Standardmäßig werden für einen einfachen Espresso 7 g Espressopulver benötigt und für einen doppelten Espresso 14 g. Doch du solltest dir ein wenig Spielraum für Experimente lassen, denn letztens Endes ist es eine Frage des Geschmacks, welche Menge bei der Zubereitung ideal ist.
Mein Tipp: Einsteigern empfehle ich zu Beginn, die Kaffeepulvermenge mit einer Waage abzuwiegen. Das klingt komisch, ist aber eine große Hilfe, um einen möglichst perfekten Espresso zuzubereiten. Nach kurzer Zeit bekommst du ein Gefühl für die Menge und kannst die Waage wieder im Schrank verstauen.
3) Los geht’s ans Tampern
Und nun kommen wir zum nächsten Schritt und gleichzeitig einem wichtigen Hinweis zur Zubereitung deines Espresso.
Wenn du deinen Siebträger mit Kaffeemehl befüllt hast, folgt das sogenannte Tampern. Verteile das Pulver gleichmäßig mit dem Finger in dem Siebeinsatz und drücke es mit einem Tamper fest, bis eine homogene Fläche entsteht. Dieser Hinweis ist vor allem wichtig, damit das „Channeling“ verhindert wird.
Mit Channeling wird das Phänomen beschrieben, dass sich Wasser immer den Weg des geringsten Widerstandes sucht. Bei ungleichmäßig verteiltem Kaffeepulver bahnt sich das Wasser zuerst durch einige wenige Kanäle seinen Weg. Dementsprechend kommen mehr Kanäle hinzu, doch die Extraktion erfolgt unkontrolliert. Zur Folge extrahiert der Espresso nicht gleichmäßig und kann sein Aroma nicht voll entfalten. Channeling ist in Form von Rissen im Kaffeepulver zu erkennen.
Des Weiteren ist das Tampern wichtig, da sich das Kaffeepulver im Siebträger zu einem festen Kuchen verdichtet. Auf dem Kaffeepulver entsteht eine Gegendruckfläche, die benötigt wird, um dem Wasser mit einem gewissen Druck standhalten zu können.
Mein Tipp: Platziere den Espresso-Tamper senkrecht über dem Siebträger und bau einen Anpressdruck auf das Kaffeepulver auf. Das Ergebnis sollte eine feste, glatte und waagerechte Fläche sein.
4) Der richtige Brühdruck für die Espresso-Extraktion
Bevor du den Siebträger einsetzt und mit der Espresso-Extraktion beginnst, habe ich noch zwei Tipps für dich: 1) Lass zur Reinigung aller Kaffeerückstände rund drei Sekunden heißes Wasser durch den Brühkopf laufen. 2) Fülle heißes Wasser in deine Espressotasse, um sie vorzuwärmen.
Deine Siebträgermaschine und deine Espressotassen sind vorgewärmt, das Kaffeepulver ist frisch gemahlen, im Siebeinsatz eingefüllt, getampert und für den Einsatz in den Siebträger bereit? Dann kann nach all dieser Vorarbeit die Espresso-Extraktion folgen. Starte den Brühvorgang und siehe zu, wie die erste Crema herausfließt.
Im besten Fall erreichst du einen Druck von 9-11 bar. Einige Siebträgermaschinen sind mit einem sogenannten Manometer ausgestattet, mit dem sich der Brühdruck kontrollieren und optimieren lässt. Dafür benötigst du nur genügend Gegendruck auf dem Kaffeepulver und die richtige Pulvermenge.
Bei zu niedrigem Druck werden nicht alle Aromen aus dem Pulver gelöst und der Espresso schmeckt nach nichts. On top wird auch noch die bekannte goldene Crema fehlen. Doch auch zu hoher Brühdruck beeinflusst den Geschmack des Espressos: Sobald das Wasser zu schnell durch das Pulver gedrückt wird, können die Öle und Aromen des Kaffees nicht freigesetzt werden. Und folglich wird dein Espresso kein vollmundiger Genuss.
5) Genießen!
Da du jetzt deinen perfekten Espresso zubereiten kannst, kannst du dich auch an unsere Kaffeeklassiker – Latte Macchiato, Flat White und Café Americano – herantrauen. Die Espresso-Grundlage gelingt dir schon mal!