Trend: Selbstversorgung
Selbstversorgung liegt derzeit voll im Trend! Obst, Gemüse, Kräuter & Co. – es gibt Unmengen an Lebensmitteln, die für den eigenen Anbau geeignet sind. Der bewusste Umgang mit Lebensmitteln wird immer wichtiger. Daher wundert es nicht, dass auch das Interesse in der urbanen Umgebung groß ist.
Das sieht auch Martina so, eine Kollegin aus dem Messebau, die einen eigenen Schrebergarten besitzt. Dort baut sie auf einer Fläche von 365 qm über 50 verschiedene Obst-/ und Gemüsesorten an, darunter verschiedene Beeren, Kartoffeln, Erbsen, Melonen und Kräuter. Aber auch ausgefallenere Sachen, wie den griechischen Bergtee oder die Aroniabeeren finden sich in ihrem Garten.
Für den Anbau benötigt man nicht zwingend einen Garten, auch auf dem Balkon oder der Terrasse lassen sich Kräuter und frisches Gemüse wie Paprika und Gurken züchten. „Angefangen habe ich mit einem kleinen Gewächshaus, als mir bewusst wurde, wie viele unnatürliche Stoffe gekaufte Marmelade aus dem Supermarkt enthält. Ich wollte meine eigenen Marmeladen-Kreationen herstellen, um selbst zu entscheiden, was und wie viel davon in meine Marmelade kommt. Das gibt mir ein gutes Gefühl, ich weiß genau was ich meinem Körper zufüge und kann die Lebensmittel viel bewusster genießen – und frisch aus dem Garten schmeckt’s doch sowieso am besten!“
Martina rät jedem Neuanfänger, mit etwas leichtem, wie einem Strauch Tomaten zu beginnen.
Ob direkt im Gemüsegarten, in Kübeln auf der Terrasse oder in Balkonkästen hoch über den Straßen der Stadt – das rote Fruchtgemüse wächst nahezu überall und erzielt selbst auf kleinem Raum gute Ernteergebnisse.
Es gibt aber auch ein paar gute Tipps und Tricks, um den Ertrag, den Geschmack und die Widerstandsfähigkeit des beliebten Fruchtgemüses zu fördern. „Entscheidend für eine reiche Tomaten-Ernte sind ein guter Standort, die richtige Sortenwahl sowie gezielte Wasser- und Düngergaben. Wer seine Tomaten auf dem Balkon in einem Topf anbauen möchte, sollte die kleinwüchsigen Busch-oder Strauchtomaten wählen. Für den Gartenanbau sind Salattomaten ideal, z.B. die „Money-Maker“ oder die „Martina“ (natürlich mein Favorit), da sie sich sehr gut für den Frischverzehr eignen. Die Tomaten-Erde sollte immer feucht sein, aber nicht nass. Im Gewächshaus reifen Tomaten zwischen Ende Juni und November. Im Freiland muss man bis Juli warten und spätestens im Oktober ist Ernteschluss.“
Aber wohin mit all den geernteten Früchten, wenn sie im Überfluss wachsen?
Auch dafür hat Martina eine Lösung: Das meiste Obst und Gemüse verwendet sie für ihre täglichen Mahlzeiten. „Häufig gehe ich in den Garten und suche mir etwas aus.“ Den Rest verschenkt sie entweder an Freunde und Familie, oder sie macht es haltbar, indem sie die Zutaten verarbeitet. So profitiert sie auch in den kalten Monaten von den Früchten aus ihrem Garten.
Martina hat mir 6 Möglichkeiten verraten, wie sie Gemüse und Obst konserviert. Das aller Wichtigste: Bevor Gemüse & Co. konserviert wird, muss es zuerst richtig gesäubert, je nach Sorte geschält oder zerkleinert werden.
#1: EINFRIEREN
Gemüse oder Obst lassen sich unmittelbar nach der Ernte in Portionen einfrieren und das ganze Jahr über genießen. Ein großer Vorteil: Vitamine bleiben dadurch gut erhalten. Gurken, Rettiche, Zwiebeln oder Kürbisse sollten aber nicht eingefroren werden.
Martina’s Tipp: Bei vielen Früchten, z.B. Erdbeeren, Himbeeren & Co. empfiehlt es sich, die einzelnen Früchte lose auf ein Backblech zu legen und kurz Schock zu frosten. Dadurch matschen sie nicht so stark und lassen sich später problemlos entnehmen.
#2: EINKOCHEN
Wichtig beim Einkochen: Die Gläser in gewünschter Größe und die passenden Deckel in einem Wasserbad ca. 5 Min. leicht kochen lassen und so sterilisieren. Die Gläser mit einer Zange herausnehmen und umgedreht auf einem sauberen Geschirrtuch abtropfen und trocknen lassen. Im Anschluss das kleingeschnittene Obst oder Gemüse entsprechend zubereiten und in die bereitgestellten Gläser füllen und gut verschließen. Dann die Gläser in einen Einkochautomaten geben und einkochen.
Martina’s Tipp: Wer keinen Einkochautomaten hat, kann die Gläser auch auf ein tiefes, mit Wasser befülltes Backblech stellen, in den Backofen schieben. Die Einkochzeit und Temperatur variiert je nach Gemüse- oder Obstart. Nach der Einkochzeit sollten die Gläser ca. 30 weitere Minuten im Wasserbad verbleiben, bevor Sie diese zum Auskühlen herausnehmen und anschließend dunkel lagern.
#3: EINLEGEN
Gemüse wird häufig in Essig oder seltener auch in Öl, Obst hingegen eher in Alkohol eingelegt (Stichwort Rumtopf). Gemüse wie z.b. Zucchini, Gurken, Paprika, Zwiebeln, Blumenkohl, Brokkoli, Bohnen, Möhren, Rote Beete, Sellerie und Tomaten eigenen sich prima zum Einlegen.
Dafür das zunächst alles in mundgerechte Stücke zerkleinern, gründlich waschen, in einen großen Topf geben, mit Salz bestreuuen, mit Wasser übergießen und ordentlich ziehen lassen. Danach mit Essig (mind. 5% Essigsäure) aufgießen, kochen und heiß in die sterilen Schraubgläser füllen.
Das Gemüse kann auch süß-sauer eingelegt werden, indem der Mischung vorher noch Zucker zugefügt wird. Durch Kräuter, Gewürzen, Honig oder Öl verleiht man dem eingelegten Gemüsen einen noch feineren Geschmack.
#4: TROCKNEN
Nicht alle Obst- und Gemüsesorten eignen sich zum Trocknen. Gut geeignet sind aber zum Beispiel Tomaten, Paprika, Pilze oder Erbsen. Diese lassen sich danach auch noch super in Öl einlegen und werden so zu leckerer Antipasti. Auch Kräuter lassen sich problemlos trocknen und damit leckere Gewürzmischungen herstellen. Äpfel, Pflaumen und Co. schmecken getrocknet hervorragend im Müsli.
#5: LAGERN
Aufbewahrt in einem dunklen, kühlen Kellerraum lassen sich Obst und Gemüse auch für mehrere Monate lagern. Perfekt geeignet dafür sind z.B. Äpfel, Zwiebeln, Kartoffeln oder Wurzelgemüse.
#6: MARMELADE KOCHEN
Marmeladen kochen ist In wie nie zuvor! Kombiniere einfach verschiedene Sorten, wie Du möchtest und lass Deiner Fantasie freien Lauf. Außerdem kann man die Intensität der Süße selbst bestimmen.
Martina’s Tipp: Eingelegtes Obst, selbstgemachte Marmelade, Rumtopf und Co. sind tolle und vor allem leckere Geschenke.
Du kennst ein leckeres Rezept und möchtest es uns nicht vorenthalten? Dann schreib uns an blog@severin.de